#Wirfahrenzusammen – ein Bündnis für eine sozial- gerechte Verkehrswende

04.01.24 | Aktuelle Themen, Info

von Simon Käsbach

Viele von uns sind sicherlich auf den ÖPNV angewiesen oder nutzen ihn oft bzw. würden ihn gerne öfter nutzen. Und viele Menschen fordern die Verkehrswende, die es so dringend braucht, um etwas gegen die Klimakrise zu tun. 

Doch aktuell sieht es eher nicht nach einem guten Nahverkehr aus. Oft erleben wir überfüllte oder verspätete Busse und Bahnen oder sie fallen ganz aus. Es werden Fahrpläne geändert oder Linien sogar gestrichen. In ländlichen Regionen ist der ÖPNV oft nur miserabel ausgebaut, so dass er keine attraktive Alternative zum eigenen Auto darstellt.

Erlebst Du das auch? 

Sehr oft liegt das daran, dass durch schlechte Arbeitsbedingungen ein extremer Personalmangel entstanden ist. Allein bis 2030 müssen 100.000 neue Stellen besetzt werden, um das Ziel zu verwirklichen, den ÖPNV bis 2030 zu verdoppeln. Doch aktuell wird in diesem Sektor einfach gespart, obwohl so viele Menschen täglich darauf angewiesen sind. Das kann so nicht weiter gehen!

Deshalb gibt es seit einigen Monaten das Bündnis #Wirfahrenzusammen. Gestartet wurde es von Verdi und Fridays for future. 

Warum gerade jetzt? 

Im Frühjahr haben die Beschäftigten im Nahverkehr ihre Tarifverhandlungen, die Arbeitsbedingungen werden also neu ausgehandelt. Genau deshalb ist jetzt die Chance, die Situation entscheidend zu verbessern und die Verkehrswende deutlich voranzutreiben.

Unsere gemeinsamen Forderungen sind: 

  • Gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im ÖPNV um den Personalnotstand zu bewältigen und die Berufe im ÖPNV attraktiv zu machen 
  • Massive Investitionen von mindestens 16 Milliarden Euro pro Jahr, um die Kapazitäten im Nahverkehr bis 2030 zu verdoppeln 

Um das erreichen zu können, bauen wir jetzt gerade eine breite Bewegung aus Beschäftigten und Teilen der Gesellschaft auf, um im Frühjahr gemeinsam diese Forderungen zu verwirklichen. 

Wir wollen mithilfe einer Mehrheitspetition möglichst viele Gespräche mit Menschen der Zivilgesellschaft führen, um Solidarität und Unterstützung zu gewinnen. Diese Petition übergeben wir dann Ende Januar an die Politik. Aber das wird vermutlich nicht reichen, denn es ist leider eher unwahrscheinlich, dass die Politik allein wegen zehntausenden Unterschriften handelt. Schön wäre es ja…

Deshalb wollen wir mit den Gesprächen auch eine Streikbereitschaft erzeugen, sodass wir, wenn es zu Streiks kommen sollte, gemeinsam mit den Beschäftigten auf der Straße stehen, um ein Handeln zu erzwingen, – für massive Investitionen in den ÖPNV und somit für mehr soziale Gerechtigkeit. 

Ich habe das Gefühl, dass wir so gewinnen können!

Es gibt schon in etwa 60 Städten Ortgruppen, die zusammen diese Bewegung aufbauen und coole Aktionen machen. So auch zum Beispiel in Heidelberg und Bergisch Gladbach. Auch Aktivist*innen von der Initiative KlimaGerecht Leben sind tatkräftig mit dabei!

Wenn Du Lust hast mitzumachen, dann geh entweder auf die Website: 

https://www.wir-fahren-zusammen.de/ 

Oder wenn Du in Bergisch Gladbach wohnst, melde Dich gerne direkt bei uns: 

wirfahrenzusammen-bgl@systemli.org 

Wir planen in Bergisch Gladbach gerade auch eine

große, offene Vollversammlung am 19.01 um 18 Uhr. in der VHS in Bergisch Gladbach, Buchmühlenstraße 12.

Wenn du also neugierig bist und wissen willst, warum es gerade jetzt so wichtig ist und wie du aktiv werden kannst, komm vorbei!

Damit können wir zusammen den ÖPNV für alle verbessern! 

Simon Käsbach

1 Kommentar
  1. Top Engagement

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