N´kleines bisschen Sicherheit

von Tabea Schünemann

Ich habe das Gefühl, gerade geht es im politischen Gespräch um große Worte. Schlagworte, aus denen dann entsprechende Politik abgeleitet wird. 

Sicherheit ist zum Beispiel so ein großes Wort.  

Sicherheit ist erstmal ein normales menschliches Bedürfnis. Ich will das auch. Die spannende Frage ist: Was heißt das? Was macht uns sicher?

 

Dafür ist es wichtig, die richtige Bedrohung auszumachen. 

 

Bedrohlich ist zum Beispiel die Schätzung von zusätzlichen (also durch Klimaschutz vermeidbaren!) 2,3 Millionen Hitzetoten in Europa bis Ende des Jahrhunderts. 

 

Bedrohlich ist ein Anstieg rechtsextremer Gewalttaten um 20%. Bedrohlich sind nationalsozialistische Symbole in Polizeichats, und Waffen, die aus der Polizei in Richtung Neonazis wissentlich verschwinden. 

 

Bedrohlich ist eine Normalisierung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit; ein Anstieg an Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Homophobie. Aus Worten (oder Liedern oder Talkshowauftritten) werden Taten, jeden Tag. 

 

Wie alle wünsche ich mir eine Politik, die für so viel Sicherheit sorgt wie möglich. 

 

Das tut sie aber nicht. 

 

Nicht so, wie Merz und co. es machen. Durch knallharte, menschenfeindliche, rechtswidrige Asylpolitik, hochgezogene Zäune und immer mehr Aufrüstung. 

 

Warum wird das Geld nicht in das gesteckt, was erwiesenermaßen wirklich hilft? Ausbau von Bildung, Sozialpolitik, Gesundheit. It´s as simple as that. 

 

Warum wird dann an all dem gespart? Warum ist dafür nie Geld da, wenn gleichzeitig Milliarden in fossile Energien fließen, was unser Leben durch Klimafolgen noch unsicherer macht? 

 

Merz und co. versprechen Sicherheit durch „Recht und Ordnung“, verstoßen dabei aber gegen Asylrecht und die Grundordnung unserer Demokratie. 

 

Schutzsuchende Geflüchtete sind keine Naturkatastrophe, die über uns hereinrollt. Das ist sprachlich erzeugte Angst. 

Was über uns hereinrollt, sind die Folgen der Klimakatastrophe. Das ist Wissenschaft. 

 

Die Klimakrise ist da, auch wenn wir die Politiker*innen sie ignorieren und uns unsere Ängste durch Abschiebungen nehmen wollen. Wer Windräder abbauen oder uns weiterhin mit einem „Weiter so“ anlügt, macht sich schuldig und unser Land wirklich unsicher. 

 

Ich habe Angst, Herr Merz. Wissenschaftlich begründete Angst. 

Und wir werden nicht müde werden, Sie an Ihren Job zu erinnern.  

Tabea Schünemann

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