Demosprüche – kritisch hinterfragt

Demosprüche – kritisch hinterfragt

Demosprüche – kritisch hinterfragt

von Roland Vossebrecker

Vorweg: Ich halte Fridays for future für die wichtigste gesellschaftliche Bewegung der Gegenwart, mittlerweile natürlich flankiert und ergänzt durch viele weitere Klimaprotest-Gruppen wie Scientists for future, Extinction Rebellion (XR), Scientist Rebellion oder Aufstand der letzten Generation (u. v. a. m.). 

Seit Jahren bin ich regelmäßig auf den Fridays-for-future-Demos und Klimastreiks und wünsche mir schon länger mal einen Kreativ-Workshop für neue Demo-Sprüche 😊, die alten sind ein bisschen in die Jahre gekommen. 

Auf jeden Fall mal Zeit, sie genauer unter die Lupe zu nehmen:

What do we want? Climate justice! When do we want it? Now!

Keine Einwände! 😊 

Unser Ansatz: Klimagerechtigkeit fordern, – und leben!

Hoch mit dem Klimaschutz – runter mit der Kohle 

und

Keep it in the ground, just keep it in the ground

Na klar!

 

Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!

Ja, es geht definitiv um die Zukunft, allerdings nicht nur um unsere. Es geht auch um die Zukunft unserer Kinder, Enkelkinder und künftiger noch ungeborener Generationen. Und in vielen Ländern – besonders des globalen Südens – ist die „Zukunft“ der Klimakatastrophe längst Gegenwart. 

Ich habe aber keinen Zweifel, dass das den Demonstrierenden von FFF etc. bewusst ist!

Ein Thema für einen anderen Artikel wäre: Wer klaut uns die Zukunft? Und warum?

Power to the people, ‘cause people got the power!

und

This is what democracy looks like!

Der durch und durch demokratische Ansatz der Klimabewegung. Top!

 

Klima schützen ist kein Verbrechen!

Angelehnt an Seenotrettung ist kein Verbrechen, und in beiden Versionen absolut berechtigt und wichtig in Zeiten, in denen Menschen, die hier wie dort Leben retten wollen, als Terrorist*innen diffamiert werden.

…Antikapitalista!

Bedingte Zustimmung. Unser kapitalistisches System stellt Profit vor Gemeinwohl-Verantwortung.

Einwände: Antikapitalistische Systeme haben sich meist in Sachen Umweltzerstörung und Ausbeutung mindestens genauso verheerend verhalten.

Und wir sind Teil des kapitalistischen Systems, so viel Selbstkritik muss sein. Wir stecken mittendrin und profitieren sehr davon!

Kohlekonzerne baggern in der Ferne/Nähe,

zerstören unsere Umwelt nur für ‘nen Batzen Geld.

Worin wir unsere Zukunft sehn: Erneuerbare Energie!

Nee, echt nicht! Und nicht nur wegen des schlechten Reimes 😊.

Nichts gegen die sogenannten Erneuerbaren, natürlich nicht. Ihr Ausbau ist dringend erforderlich, um aus den zerstörerischen fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas so schnell wie möglich auszusteigen.

Aber unsere Zukunft? Dafür braucht es ein bisschen mehr. Und ein Weiter-so mit anderen Mitteln wird nicht die Lösung sein. An das Märchen vom „grünen Wachstum“ glaube ich nicht! 

Mehr dazu im Artikel „Das Märchen von den Erneuerbaren Energien“ 

Unsere Zukunft sehe ich in einem anderen Gesellschaftsmodell, einem anderen, gesünderen Zeitgeist, in einem neuen, gerechteren, solidarischeren Miteinander. In einem anderen Wertesystem, in dem sich Erfolg nicht mehr am Einkommen oder an Statussymbolen wie teuren Autos, zur Schau gestelltem Luxus oder exotischen Reisen misst, sondern am Beitrag für die globale Gemeinschaft.

Utopisch? Ja sicher! Aber schön.

 

„Meine Vorstellung von Klimagerechtigkeit ist der Moment, in dem wir uns alle wieder in die Augen gucken können.“

Luisa Neubauer

Roland Vossebrecker

 

Das Märchen von den „Erneuerbaren Energien“

Das Märchen von den „Erneuerbaren Energien“

Das Märchen von den „Erneuerbaren Energien“

von Roland Vossebrecker

Technologieoffenheit ist ein Synonym für „nach mir die Sintflut“…

Umweltaktivist Tino Pfaff

Ob E-Fuels, Kernfusion, CCS (Carbon Capture and Storage) oder die abenteuerlichen Vorstellungen von Geo-Engineering, der Begriff der „Technologieoffenheit“ steht in der Klimadebatte für die gefährliche Hoffnung, dass irgendeine wie auch immer geartete Technologie der Zukunft das Klimaproblem schon lösen wird, ohne dass wir uns heute darüber hinaus anstrengen müssten.

Ohne hier im Einzelnen auf diese Techniken eingehen zu wollen, ihnen ist gemeinsam, dass sie zurzeit nicht in nennenswertem Maßstab zur Verfügung stehen. Auf sie zu setzen, bedeutet also zwangsläufig, die Dringlichkeit der Klimakrise zu verkennen, zu verdrängen oder gar zu leugnen. Das Zeitfenster schließt sich, das CO2-Restbudget für die 1,5° Grad wird immer kleiner, erste Kipppunkte werden in Kürze erreicht, oder sind z. T. bereits überschritten.

Es gibt aber eine weitere Form der gefährlichen „Technologieoffenheit“, die auch in Grüner Politik und in weiten Teilen der Klimabewegung verbreitet ist: Das grenzenlose Vertrauen in die „Erneuerbaren Energien“, das Märchen von der Rettung der Welt durch Sonne und Wind.

„Worin wir unsre Zukunft sehn: Erneuerbare Energie“

Demo-Spruch

Um gleich an dieser Stelle Missverständnissen vorzubeugen:
Jedes Windrad und jede PVA (Photovoltaikanlage), die die Nutzung fossiler Energiequellen ersetzt, ist ein richtiger und wichtiger Schritt für den Klimaschutz. Außerdem hat das Vertrauen in die Erneuerbaren (Sonne, Wind etc.) zu den oben genannten Technologien den unschätzbaren Vorteil, dass sie bereits existieren, dass sie immer billiger werden und sich ihr Marktanteil stetig vergrößert.

Dass der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas überfällig ist und dass dieser Ausstieg einen Riesenschritt in Richtung Klimaschutz und Klima-Gerechtigkeit bedeuten würde, will ich nicht in Zweifel ziehen. Deswegen war und ist es richtig, wenn die Klimaprotestbewegung in Lützerath demonstrierte und aktuell in der Lausitz aktiv ist. Die verdammte Kohle muss im Boden bleiben, wenn die Menschheit sich noch eine Chance geben will.

Andererseits wäre es aber schlicht naiv anzunehmen, dass es mit dem umfassenden Ausbau von Wind- und Sonnenenergie getan wäre. Diese Vorstellung halte ich für gefährlich bequem: Eine Technologie soll es richten, ohne dass wir unser Konsum-, unser Mobilitäts-, unser Ernährungs-, unser ganzes gesellschaftliches Wohlstands-Modell in Frage stellen müssten.

Mit der Propagierung der Erneuerbaren als Klimarettung wird uns einmal mehr suggeriert, dass wir im Grunde so weiter machen könnten wie bisher.

Und das ist einfach nicht wahr!

Es sei daran erinnert, dass es nicht „nur“ eine Klimakrise gibt! Parallel haben wir eine Biodiversitätskrise, eine Ressourcenkrise, eine Wasserkrise, eine Plastikmüllkrise, eine Ernährungskrise – und nicht zuletzt eine globale Gerechtigkeitskrise.

Machen wir uns also bitte nichts vor:
Ohne einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel wird es nicht gehen. 

Ein Beispiel unter vielen:

Politisch wird jeder Zuwachs an Elektromobilität und jede neue Ladesäule als Erfolg für den Klimaschutz gefeiert. Und ja, jedes E-Auto ist besser als ein Verbrenner, wenngleich ein über zwei Tonnen schwerer Elektro-SUV (z. B. BMW iX1) geradezu sinnbildlich für den atemberaubenden Schwachsinn unserer Konsumwelt steht: Effizienzgewinne werden auf schnellstem Wege wieder zunichte gemacht, während man seine 2100 Kilo Ressourcenverschwendung durch den täglichen Stau manövriert und sich dabei einredet, man sei „klimaneutral“ unterwegs.

Ehrlich wäre: Nicht das E-Auto, sondern KEIN Auto (oder zumindest so wenig Auto wie möglich) wäre Teil der Lösung. Und dies ließe sich auf alle Bereiche unserer Konsumwelt übertragen.

Ist das nun eine schlechte Nachricht?

Das ist nun eine Frage der Perspektive. Wenn man nur in gewohnten Bahnen denken mag, wenn man sich gar nicht vorstellen kann oder will, dass das Leben auch anders sein könnte, dann will man sich mit solchen „unangenehmen“ Wahrheiten erst gar nicht auseinandersetzen.

Wenn man aber in gesellschaftlicher Veränderung eine Chance begreift, eine Chance für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges, vor allem für ein gerechteres Leben, dann findet man vielleicht den Mut, die nötigen Schritte zu tun.

Also los!

Roland Vossebrecker

Maja Göpel „Wir können auch anders“ – Eine Buchempfehlung in Zitaten

Maja Göpel „Wir können auch anders“ – Eine Buchempfehlung in Zitaten

Maja Göpel „Wir können auch anders“ – Eine Buchempfehlung in Zitaten

von Roland Vossebrecker

Ich gebe zu: Mit dieser Buchbesprechung mache ich es mir leicht, ich lasse Maja Göpels wunderbares Buch „Wir können auch anders“ einfach für sich selbst sprechen.

Diese Zitate machen Euch hoffentlich Lust auf mehr, auf ein Buch, das in krisenhaften Zeiten Mut macht, das uns auffordert, wirksam zu werden und das zeigt, das kluge Wahrheit schön ist!

„Kein Wandel kommt aus dem Nichts. Keiner von uns handelt isoliert von dem, was davor war oder was andere tun. Behalten Sie das im Hinterkopf, wenn Ihnen jemand erzählen will, dass das, was sie tun, am Großen und Ganzen nichts ändern wird, weil Sie zu klein, zu unbedeutend oder zu wenige sind. (…)

 

Sie haben das Vermögen, einen Unterschied zu machen. (…) Und die Politik zu ermutigen, dass solche Aufforderungen keine ökodiktatorischen Zumutungen sind, sondern schlicht Realpolitik. (…)

 

Lassen Sie sich also nicht täuschen. Handeln Sie, wenn eine Situation Sie nicht mehr überzeugt oder eine andere sie magisch anzieht. Seien Sie ein Wirk. Reden Sie über Ihre Ideen und Erfahrungen, über ihre Beweggründe und Wünsche für die Zukunft. Auch über ihre Zweifel – am besten freundlich. Denn Wirklichkeit entsteht aus unser aller Zusammenwirken.“

S. 77/78

 

„Wir stecken voller Potentiale die unsere Lebensqualität verbessern und vor allem langfristig erhalten können. Nur thematisieren wir bisher weder die Grundlagen von Lebensqualität wirklich ernsthaft noch die positiven Effekte von veränderten Konsummustern. Sie finden kaum Berücksichtigung in unserer Art, Erfolg, Freiheit und Fortschritt zu beschreiben und zu messen. Damit fehlt ihnen auch die Wertschätzung. Auf diese Weise halten wir unseren Vorstellungs- und Möglichkeitsraum für erfolgreichen Fortschritt und gutes Leben künstlich klein und die Sorge, dass nicht genug für alle da sein werde, künstlich groß.

 

Zu wackeligen Kipp-Punkt-Zeiten ist das Loslassen des Ausgedienten oft wichtiger, als hundertprozentig zu wissen, was stattdessen kommt. Denn frei sind wir nur, wenn wir auch wieder mit etwas aufhören können. Und sei es erst einmal, dass wir den Imaginationsraum für neue Normalitäten öffnen, indem wir die nicht mehr glaubwürdigen Geschichten ad acta legen.“

S.99/100

 

„Im Ergebnis können Menschen in modernen Gesellschaften nicht langsamer werden, ohne ins Stolpern zu geraten. Beschleunigung und Steigerung werden zur Normalität. Solange wir aus dieser Logik nicht heraustreten, sind alle Versuche, die durch Steigerungen entstandenen Probleme zu lösen, nur kosmetisch. Denn im Grunde laufen wir, wie auf einem Laufband, ja nur den Folgen davon – ohne ihnen entkommen zu können.

 

Wer also bestimmt worin Fortschritt besteht? Ist es die Menschheit, oder sind es die auf exponentielles Wachstum ausgerichteten Systeme, in denen wir leben? Wer entscheidet, wann das ursprüngliche Ziel des guten Lebens hinter all der technologischen Entwicklung erreicht ist und wir aufhören können zu rennen?“

S. 158

 

„Das, was wir Versorgungssicherheit nennen, beschreibt in Wirklichkeit nichts anderes als die Erwartung, dass unsere ständig wachsenden materiellen Ansprüche störungsfrei erfüllt werden, als wäre das vollkommen normal. Dabei wird eine Frage nie gestellt: Wie soll den versorgenden Systemen das gelingen? Und auf welchem Niveau der Versorgung und Sicherheit sind wir denn eigentlich zufrieden?“

S. 225

 

„Mit anderen Worten: Wir versuchen in jedem Moment wieder, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, um der beste Mensch zu sein, der wir sein können.

 

Wo bin ich heute ins Nächstmögliche gegangen, um dem Wünschenswerten näher zu kommen?

 

Wenn das die Frage ist, mit der wir uns einbringen, kommt einiges in Bewegung. Und wenn Sie sich darüber mit anderen austauschen, da bin ich mir sicher, werden Sie eine Erfahrung machen: Wir können auch anders.“

S. 306

„Seien Sie ein Wirk“, seid wirksam, denn daraus entsteht Wirklichkeit – das ist die ermutigende Botschaft des Buches. Und eben jene Botschaft passt so gut zu unserer Initiative.

Eine andere Wirklichkeit vorauszudenken, sie aktiv zu gestalten, anstatt sie passiv zu erdulden, wirksam zu sein in der persönlichen Lebensgestaltung wie in der politischen Teilhabe und mit alledem Einfluss zu nehmen auf die alles entscheidende Frage „Wer wollen wir sein?“ – das ist auch unsere Botschaft.

 

Maja Göpel

Wir können auch anders – Aufbruch in die Welt von morgen

Ullstein, Berlin 2022

Spendenaktion zum 1.Geburtstag

Spendenaktion zum 1.Geburtstag

Spendenaktion zum

1. Geburtstag der Initiative KlimaGerecht Leben

Am 17. Juni feiern wir das einjährige Bestehen unserer Initiative KlimaGerecht Leben klimagerecht-leben.de

Klimagerechtes Spenden gehört zu unserer Agenda: Wir teilen unseren Wohlstand mit jenen, die am schlimmsten von der Klimakatastrophe betroffen sind.

Jede Spende ist ein Stückchen Klimagerechtigkeit.

Die Initiative Klimagerecht Leben hat deswegen eine

Online-Spendenaktion für die Welthungerhilfe

gestartet:

AKTION 1.Geburtstag IKGL

Lieben Dank für eure Unterstützung.

Wir sammeln grundsätzlich keine Spenden für unsere Initiative, sondern wir rufen auf zu klimagerechten Spenden an anerkannte Hilfsorganisationen.

Klimagerecht? KlimaGerecht!

Klimagerecht? KlimaGerecht!

Klimagerecht? KlimaGerecht!

von Roland Vossebrecker

In vielen Gesprächen mit interessierten Menschen stellen wir immer wieder fest, dass unsere Idee des klimagerechten Lebens häufig missverstanden wird.

Offensichtlich assoziieren viele mit klimagerechtem Leben eines, dass „dem Klima gerecht“ wird, also der Klimaentwicklung, der Erderwärmung, dem Klimawandel. Unter diesem Blickwinkel geht es dann ausschließlich um die Reduzierung des persönlichen CO2-Fußabdrucks.

Wenn’s unglücklich verläuft, reduziert sich die Diskussion auf pro und contra Fleisch-essen, und es ist erstaunlich, wie viel Emotionalität dieses relative Randthema entfacht. Aber wir verstehen uns ja nicht hauptsächlich als Vegetarier*innen-Initiative!

Selbstverständlich ist der individuelle CO2-Fußabdrucks auch Teil unserer Agenda und die möglichst konsequente Verminderung desselben unser Anspruch an uns selbst. Aber unser Konzept von klimagerechtem Leben hat einen anderen Ansatz und geht weit darüber hinaus. 

Denn im Kern geht es uns um Gerechtigkeit. Den Gerechtigkeitsgedanken zu Ende zu denken und konsequent ernst zu nehmen, das ist unser Anliegen.

Dass diese Welt nicht gerecht organisiert ist, ist nun keine Neuigkeit, aber die Klimakrise verschärft die bestehenden Ungerechtigkeiten dramatisch und verursacht neue. Sie verschärft die Ungleichheit zwischen den reichen Katastrophenverursacher*innen und den armen Katastrophenerleidenden und setzt damit kolonialen Rassismus fort. Und sie verursacht eine neue Dimension der Ungerechtigkeit zwischen den Älteren und den Jüngeren, zwischen den Heutigen und den Zukünftigen.

Klimagerechtigkeit also allein auf CO2-Verminderung zu reduzieren, ist zu kurz gedacht.
Wenn wir das Anliegen, gerecht zu leben, ernst nehmen, 

  • dann dürfen wir nicht mehr für uns in Anspruch nehmen, als uns zusteht (> Konsumkontrolle und -Verzicht), 
  • dann sollten wir in der Lage sein, den Wohlstand, der uns durch die Verbrennung von Kohlenstoff zuteilwurde mit jenen zu teilen, die die Folgen davon zu tragen haben (> klimagerechtes Spenden), 
  • dann müssen wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen, die Erderhitzung so weit wie möglich zu begrenzen (> politisches Engagement).

 

Warum gehört die CO2-Reduktion zum „Vertrag mit Dir selbst“ denn dann überhaupt dazu?

Nicht, weil wir glauben, damit „das Klima zu retten“! Auch hier geht es vor allem um die Gerechtigkeit und die Wahrnehmung der eigenen Verantwortung auf allen Ebenen!
Dass Deutschland historisch eine deutliche höhere „CO2-Schuld“ hat als der gesamte afrikanische Kontinent, sollte nachdenklich stimmen. Wir wollen einfach nicht mehr über unsere Verhältnisse leben, oder besser: über die Verhältnisse der anderen (wie Stefan Lessenich das richtigerweise ausdrückt: Neben uns die Sintflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis. Hanser, Berlin 2016).

Dazu kommt, dass ein CO2-reduzierter Lebensstil auch viel zu tun hat mit gegenseitiger Inspiration und einer sozialen Vorbildfunktion, die auf eine breite gesellschaftliche Veränderung wirkt (> Überzeugungsarbeit).

Und am Ende wollen wir doch alle lieber Teil der Lösung als Teil des Problems sein, oder?

Roland Vossebrecker