WIR FAHREN ZUSAMMEN _ Interview mit Lokführer Nils

WIR FAHREN ZUSAMMEN _ Interview mit Lokführer Nils

Wir fahren zusammen!

Interview mit Eisenbahnfahrzeugführer Nils

von Leandro Condjo

Nils Rasche, 23 Jahre Alt, Werkstudent bei der Rhein-Neckar Verkehr GmbH tätig als Eisenbahnfahrzeugführer

Wie gefällt dir dein Beruf? 

Als studentischer Fahrer finde ich meinen Job ganz cool. Ich werde nach Tarifvertrag bezahlt, was für einen studentischen Job gut bezahlt ist, im Vergleich Hiwi – oder Gastro- Jobs. Man muss in Relation sehen, dass dies nicht mein Vollzeitjob ist und ich keine Mitglieder im Haushalt habe, die ich versorgen muss. Mir gefällt die flexible Arbeitseinteilung, welche natürlich auch der Personalsituation geschuldet ist. Wenn ich arbeiten will, gibt es immer was: Ich kann spontan anrufen und einem Dienst zugewiesen werden. Wenn ich nicht arbeiten will, arbeite ich nicht. Im Vergleich zu vorherigen Jobs habe ich das Gefühl, dass ich hier etwas sinn-stiftendes mache. Vorher hatte ich einen normalen Bürojob, welcher mich inhaltlich nicht interessiert hat. Mir gefällt der soziale Mehrwert, den ich beitragen kann.

Was erhoffst du dir aus den kommenden Tarifverhandlungen?

Die RNV hat einen Haustarifvertrag, welcher im Gegensatz zu dem Flächentarifvertrag erst nächstes Jahr verhandelt wird. Ich habe gehört, dass sich ein Tarifvertrag erhofft wird, in welcher unter anderem geteilte Schichten abgeschafft werden sollen. Dort kommt man z.B. um 10 Uhr morgens zum Schichtbeginn – man fährt bis 13 Uhr und danach hat man 4 Stunden unbezahlte Pause, bis man den Dienst wieder antritt. Man hängt in der Zwischenzeit herum – in meinem Fall lohnt es sich nicht, in der Zeit Nachhause zu gehen. Speziell für die RNV würde ich mir eine Samstagszulage wünschen. Die ist eigentlich in der Branche üblich. Es gibt auch Sonntags- und Nachtzulagen. Ich finde, das müsste honoriert werden. Ich bin in Teilzeit mit einem Beschäftigungsgrad von 11% angestellt. Aber aktuell arbeite ich im 40 bis 50 Prozent Bereich. Dafür werde ich bezahlt, aber Urlaubsanspruch, Weihnachtsgeld und Inflationsausgleich bemessen sich anhand der 11 Prozent. Bei der Hamburger Hochbahn gefordert, dass im Tarifvertrag ein Anspruch auf Anpassung des Vertrages vorgesehen wird, sodass der Vertrag an die tatsächlichen Begebenheiten angepasst werden können. Das wäre etwas, was sich viele Kolleg*Innen und ich wünschen.

Wie entstand der Kontakt zu der Initiative „wirfahrenzusammen“?

Ich habe einen parteipolitisch aktiven Freund, welcher bei dem Plenum von wfz dabei war. Er meinte, dass das doch vielleicht etwas für mich wäre.  

Wie ist zurzeit die Stimmung unter den Mitarbeitenden des Ö(PN)V? 

In den typischen Pausen-Rundfunk Gesprächen geht es meistens nicht um den Lohn, sondern es wird sich am meisten über die Einteilung der Dienste und die Menge der Arbeit unterhalten. Das scheint der größte Knackpunkt zu sein. Seit 2 Jahren werden ständig Ruhetage durchgefahren und unter dem Stammpersonal werden Hunderte von Überstunden angehäuft und somit die Grenzen der betrieblichen und gesetzlichen Arbeitszeitregeln ausgeschöpft. Die Zeit zwischen den Diensten ist oft nur 10 Stunden und hier muss man sich entscheiden, ob man nun schläft oder Sachen zu erledigen hat. Das führt zu einem relativ hohen Krankenstand. Trotz alldem kann das Regelangebot nicht erhalten werden, was megafrustrierend ist. Nach meinem Empfinden geht es um die tatsächliche Lohntabelle relativ selten.

Gab es für dich einen Bezug zu dem Thema Klimawandel/Klimaschutz bevor „wirfahrenzusammen“? 

Ich würde mich nicht als „Klimaaktivist“ bezeichnen, aber ich war schon auf der ein oder anderen Fridays for Future Demo dabei. Ich bin an der Hochschule bei linkspolitischen Gruppen aktiv. Es ist immer ein Thema, obwohl es keine Gruppe ist, die sich am Klima-Aktivismus orientiert.

Sowohl die Klimagerechtigkeitsbewegung als auch die Gewerkschaften verfolgen mit WFZ gemeinsame Ziele? Wie empfindest du die Zusammenarbeit?

In der Ortsgruppe Heidelberg läuft das sehr gut, wir werden von der zuständigen Gewerkschaftssekretärin von ver.di unterstützt, zum Beispiel bei dem Mieten von Räumen und das Knüpfen von Kontakten mit gewerkschaftlichen Strukturen im Betrieb. Eher ist die Durchdringung in die Belegschaft hinein ein Problem. Das ist die deutliche härtere Nuss, weil wirfahrenzusammen (noch) überwiegend aktivistisch geprägt ist. Die Belegschaft ist stark unterrepräsentiert – neben mir gibt es noch einen aktiven studentischen Fahrer (bei wfz). In anderen Ortsgruppen ist gar kein Fahrpersonal beteiligt. Wir arbeiten daran, über die Vertrauenspersonen ver.dis im RNV-Betrieb mehr Aufmerksamkeit von der Belegschaft zu bekommen.

Hast du Vermutungen, warum es schwierig ist zur Belegschaft durchzudringen?

Wir haben Applaus erhalten, nach dem wir uns im Betrieb vorgestellt hatten und im Zuge dessen haben wir Termine zum persönlichen Kennenlernen organisiert. Die eingeladenen Vertrauenspersonen sind nicht erschienen mit der Entschuldigung, dass sie fahren müssen. Ich denke nicht, dass dies alles erklärt. Ich glaube, dass Aktivismus und Fahrdienst demografische Unterschiede aufweisen, insbesondere das der Aktivismus akademisch geprägt. Da kommen Faktoren wie Alter, Familienverpflichtungen und Verfügbarkeit von Freizeit dazu.

Wir werden in der Zukunft solche Termine früher ankündigen, damit diese nicht in Konflikt mit den Dienstplänen kommen.

Was konnten Klimaaktivist*Innen und Mitarbeitende des Ö(PN)V durch die gemeinsame Arbeit voneinander oder übereinander lernen? 

Da habe ich nicht so viel mitbekommen. Ich wünsche mir von meinen Kolleg*Innen in der Belegschaft, dass sie sich mehr den Idealismus und Handlungswillen der Klimagerechtigkeitsbewegung aneignen würden. Mir ist bewusst, dass die Alltage von Aktivist*Innen und Mitarbeitenden stark unterschiedlich sind und dass das hier jetzt so leicht dahin gesagt klingt, weil die Alltage von ganz anderen Herausforderungen gezeichnet sind, aber ein bisschen mehr jugendlicher Idealismus wäre ganz schön. In der Ortsgruppe haben wir schon besprochen, dass Klimaaktivist*Innen die Anliegen der Belegschaft mehr berücksichtigen sollen. Zum Beispiel hatten wir in der Heidelberger Ortsgruppe eine Diskussion über unseren Standpunkt zu den Themen 9€-Ticket und kostenloser Nahverkehr, welche ich persönlich befürworte. In der bundesweiten Vernetzung von wirfahrenzusammen haben wir mitbekommen, dass die Sorgen des Fahrpersonals, die damit einhergehen, nicht ernst genommen worden und Diskussionen abgewürgt worden sind. Es ist belegt, dass in der Laufzeit des 9€-Tickets es zu mehr Übergriffen auf das Fahrpersonal kam und in überfüllten Fahrzeugen gefährliche Situationen entstanden sind. Es hat sich auch Fahrpersonal gemeldet, welches auch Opfer eines Überfalls wurde. Ich finde, dass dies in die Diskussion einfließen sollte, was in der Ortsgruppe Heidelberg gut funktioniert.

Wie stehst du zu der „Verkehrswende“? Was müsste sich deiner Meinung nach in Deutschland ändern? (Bevölkerung, Politik, Betrieb etc…) 

Das ist eine sehr sehr große Frage, bei welcher ich nicht weiß wo ich da Anfangen sollte. Bei der Verkehrswende sollen Leute vom motorisierten Individualverkehr zu allen anderen Verkehrsformen geholt werden wie Fahrrad und ÖPNV. Da kann man mit Maßnahmen wie dem 9€-Ticket arbeiten, aber der ÖPNV ist schon an seiner Kapazitätsgrenze – Die Straßenbahn in Mannheim ist oftmals so voll, dass die Türen nicht mehr zu gehen. Ein vergünstigtes Ticket ist politisch einfach und zeigt sofort Wirkung. Schwieriger ist der Ausbau, welcher damit einhergehen muss. Da tut sich die Politik oft schwierig – mit Sachen die langfristig angelegt sind und Zeit brauchen bis sie positive Ergebnisse liefern. Der Ausbau ist nun mal mühsam und aufwendig. Da bräuchte es mehr politischen Mut: Aus den Kreisen der Union hört man oft über ein Nebeneinander der Verkehrsformen, wobei man die Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausspielen darf. Dieses Argument halte ich für eine Farce – außerhalb von Ballungsräumen muss man die ÖPNV-Angebote verbessern, aber in der Stadt muss dem motorisierten Individualverkehr Platz weggenommen werden. Der Fahrradweg wird nur gebaut, wenn dafür eine Reihe Parkplätze oder eine Autospur wegfällt. Ansonsten kommt er nicht. Das sieht man in Heidelberg, da hier die Stadtverwaltung den ÖPNV gleichberechtigt mit allen anderen Verkehrsteilnehmenden sieht. In Mannheim ist die Straßenbahn an allen Ampeln bevorrechtigt und kann Einfluss auf die Ampelschaltung nehmen. In Heidelberg ist das nicht gewollt, was die Zuverlässigkeit senkt. Langfristig kann man nicht nur den ÖPNV immer attraktiver machen, sondern es muss auch der MIV (motorisierter Individualverkehr) unattraktiver gemacht werden.

Gibt es irgendwas, was du der Klimagerechtigkeitsbewegung mitgeben möchtest?

Ich wünsche mir, dass Klimagerechtigkeitsbewegungen ihre Kräfte mehr bündeln würden. Ich habe das Gefühl, dass dieses Problem oft in linkspolitischen Projekten auftaucht. Aufgrund von kleinen Meinungsverschiedenheiten wird nicht mehr zusammengearbeitet, z. B. im Hinblick auf Solidarität mit der letzten Generation. Diese Konflikte sorgen dafür, dass viel Energie in das sich einig werden investiert werden muss. Dafür habe ich keine Lösung, aber es sollte mehr Energie in die Verwirklichung der Ziele fließen. 

Das Interview führte Leandro Condjo.

Klima- und Umweltschutz als Werkzeug der Rechtsextremen

Klima- und Umweltschutz als Werkzeug der Rechtsextremen

KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ ALS WERKZEUG DER RECHTSEXTREMEN

von Leandro Condjo

„Linksgrün-versifft“ ist ein neu-deutsches Buzzword mit denen sich Viele, vor allem Gen-Zler, identifizieren können. Früher war es eine Beleidigung seitens der Rechten und heute hat sich die, nun ja, linksgrün-versiffte Szene das Wort zurückerobert. Wie so oft, werden sogenannte linke politische Einstellungen mit der Orientierung an Umwelt- und Klimaschutz über einen Kamm geschert. Macht ja auch Sinn: Ein intaktes Klima und eine gesunde Umwelt beugen Ungleichheit und sozialem Elend vor. Aspekte, die auf links-orientierten Agenden hohe Priorität haben.

Allerdings hat die Umweltbewegung (und somit auch Klimabewegung) auf dem anderen Ende des politischen Spektrums früher Fuß gefasst: Das erste Naturschutzgesetz Deutschlands stammt aus der NS-Zeit, das sogenannte „Reichsnaturschutzgesetz“ von 1935. Die Autobahnen sollten umweltschonend errichtet, eine „Versteppung“ und ästhetische Industrialisierung Deutschlands abgewendet werden. Nicht umsonst scherzen die Macher des Adolf Hitler Satirefilms „Er ist wieder da“, dass der Diktator die Grünen wählen würde.

Dahinter steckt eine unangenehme Wahrheit. Es ist Zeit die braune Geschichte der Umweltbewegung zu beleuchten und aufzuarbeiten. Der Umweltschutz darf nicht wieder zu einem Werkzeug von Rechtsextremen werden. Erste Bestrebungen dafür gibt es schon: Dabei gibt es einerseits den Trend zur kompletten Leugnung (fossiler Faschismus) des Klimawandels und andererseits zur Aneignung einer unsolidarischen Klimaschutzpolitik. (Öko-Faschismus).

Blut und Boden

Die Umweltschutzbewegung hat ihre Wurzeln in konservativen Kreisen. Die radikale Industrialisierung in Verbindung mit der Verstädterung hatte die unregulierte Verschmutzung der Umwelt zur Folge, die späteren Folgen auf das Klima waren noch nicht abzusehen. Die Angst, dass das traditionelle Landschaftsbild zerstört wird oder gar verschwindet, und geliebte Tierarten aussterben, war groß. In den 1920ern und 1930ern wurde der Umweltschutz von Nationalsozialisten aufgegriffen: Die Umwelt und die völkische Identität bilden laut ihnen eine organische Einheit. Das Land selbst sorgt für die Überlegenheit Deutschlands und der „arischen Rasse“. Man suchte in der Umwelt nach Anzeichen für eine vergessene arisch-germanische Hochkultur, um den Wahnsinn der NS-Ideologie zu legitimieren und um Propaganda zu verbreiten. Als dies scheiterte wurde der Umweltschutz unter den Teppich gekehrt. Die bpb (Bundeszentrale für politische Bildung) sagt, das Reichsnaturschutzgesetz sei „mehr Schein als Sein“ und die Sorge um die Natur nur Mittel zum Zweck gewesen. Doch diese Geschichte mahnt uns: „Grüne“ Themen können in Rechtsextremismus eingebettet werden. Noch schlimmer: Sie können sogar eine Säule für deren Ideologie bilden. 

Fossiler Faschismus oder Öko-Faschismus oder sowohl als auch – in welcher Richtung bewegen sich Rechtsextreme? 

Die AfD („Alternative für Deutschland“) hat einen geschickten Kurs: Klimaschutz und Umweltschutz werden gegeneinander ausgespielt. Wenn man den menschengemachten Klimawandel ablehnt, dann birgt der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, angeblich große Gefahren für die Umwelt. Vögel würden von Windkraftanlagen geschlachtet und Insekten verwechselten PV mit Wasserreservoiren Die Konsequenzen der Atomkraft und fossilen Energieerzeugung für die Umwelt werden dagegen bequem ausgeklammert, es handele sich hierbei um die umweltfreundlichere Alternative. Wie einfach man doch alles lösen kann, wenn man jenseits von wissenschaftlichem Konsens argumentiert. Eine der Grundlagen der AfD-Politik ist die Vorherrschaft der fossilen Brennstoffe in unserem alltäglichen Leben und der Wirtschaft. Hand in Hand mit ihren Geldgebern aus der Öl-Industrie schaffen sie eine Welt, in der es keine Alternative zu Benzin, Kohlekraftwerken und Co. gibt. Das Ende vom Lied wird ein „fossiler Faschismus“ sein – eine Welt die von Öl-Konglomeraten und ihren Laufburschen regiert wird. Dieser Kurs ist vergleichbar mit dem der amerikanischen Rechten und Rechtsextremen der Republikaner.

Anders sieht die Situation in Frankreich aus.

Im Gegensatz zur klimaskeptischen Haltung der AfD und der amerikanischen Republikaner, möchte sich der RN (Rassemblement Nationale) als „Ecooptimiste“ (Öko-Optimisten) definieren. Dem Fakt des menschengemachten Klimawandels wird entgegengeblickt mit Optimismus und Investitionen in erneuerbare Energien, E-Autos etc. Nach systematischen Lösungen sucht man allerdings immer noch vergeblich. Stattdessen wird Klimaschutz zum Werkzeug rechter Politik:

Die rechts(extreme) Partei Rassemblement Nationale, geführt von Marine Le Pen, propagiert eine sogenannte „nouvelle écologie“ (deutsch: „neue Ökologie“), die auf Patriotismus und „realistischen Lösungen“ beruhe: Entsolidarisierung, eingeschränkte Migration und lokale (Re-)Industrialisierung.

„Wenn wir es schaffen, genug Leute loszuwerden, dann kann unser Lebensstil nachhaltiger sein“ 

Das schrieb der Massenmörder Patrick Wood Crusius in sein Manifesto, bevor er das Feuer auf „mexikanisch-aussehende“ Zivilist*innen in einem Einkaufszentrum in der texanischen Grenzstadt El-Paso eröffnete. Er tötete 23 Menschen und verletzte 23 weitere.  Sein Manifesto nannte er „An inconvenient Truth“ genannt, in Anlehnung an die bahnbrechende, Oscar-gewinnende Doku über den Klimawandel des Präsidentschaftskandidaten Al Gores. 

Cruisus glaubte an das sogenannte „Great Replacement“: Eine Verschwörungstheorie die besagt, dass weiße US-Amerikaner durch illegale lateinamerikanische Einwanderer ersetzt werden sollen. Er erkannte an, dass die Umweltzerstörunge ein riesiges Problem für kommende Generationen sein würde. Seine „Lösung“: Die Menschen des globalen Südens sollen dafür den Preis zahlen und ausgelöscht werden.  

Dieser Gedanke ist in bestimmten Kreisen sehr wohl salonfähig. Viele sind der Meinung, dass die Bevölkerungsexplosion in Südamerika, Afrika und Asien der Hauptgrund für die Umwelt- und Klimakrise ist. Das oberste Ziel soll die Erhaltung unseres westlichen, fossilen Lebensstils sein, das Wohlbefinden der Menschen des globalen Südens wird in dieser Gleichung ausgeklammert. Im Namen der Erhaltung der Ökosysteme, der Umwelt und des Klimas wird gegen MigrantInnen und AusländerInnen gehetzt. Ihre Menschlichkeit wird in Frage gestellt. Um den Bogen zum Nationalsozialismus zu spannen: Die Überbevölkerung „niederer Rassen“ bedrohe die Reinheit der Natur (und jetzt die Gesundheit des Klimas). 

Rechtsextreme Argumentationen erkennen und entlarven – die Bedeutung der Klimagerechtigkeit

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Realität des Klimawandels die mehrheitlich fossil-orientierte, klimawandel-leugnende Ideologie der Rechtsextremen zu einem Ökofaschismus umschwenken lässt, der den Klimawandel für seine Zwecke instrumentalisiert. Deshalb ein paar Grundsätze zur Verinnerlichung, falls man auf rechtsextreme Argumente trifft: 

Klimagerechtigkeit bedeutet, dass wir anerkennen, wie unser konsum- und fossilorientierter Lebensstil sowohl unsere eigene Lebensgrundlage als auch die aller anderen Menschen bedroht. Am Ende des Tages sitzen wir doch alle im selben Boot. Im Angesicht der Schwierigkeiten, die auf uns zukommen, werden völkische Märchen, rassistische Narrative und Scheinargumente uns nicht retten. Wir müssen uns gegen diese „Argumente“ wappnen.

Leandro Condjo